Values and rights, rule of law, security
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Die EU in der Dauerkrise – autoritäre Tendenzen bringen die Rechtsstaatlichkeit in Gefahr. Warum die Politik in Polen, Ungarn und weiteren Mitgliedsstaaten die ganze EU herausfordert
Lange Zeit galt die EU als Einbahnstraße in eine immer engere Zusammenarbeit, denn die Herausforderungen, vor denen Europa steht, erfordern immer häufiger überstaatliche Lösungen. Doch spätestens seit dem Brexit-Referendum sind immer vernehmlicher auch Stimmen zu hören, die ihre Skepsis gegen supranationale Tendenzen in der EU und häufig Populismus gegen Menschen- und Bürgerrechte vorbringen. So stellt sich die Frage, wie die EU mit autoritäre Tendenzen in einzelnen Mitgliedsstaaten umgehen kann, ohne die Bevölkerung gegen die EU aufzubringen?
Zentral ist dabei die Pressefreiheit, denn die kritische Berichterstattung gefährdet die uneingeschränkte Position der Machthaber und zum Teil deren Geschäfte zur persönlichen Bereicherung. Häufig nutzen die Herrschenden dabei Angriffe auf sexuelle Minderheiten, die Gleichberechtigung der Frauen und ethnische Minderheiten um ihre Stellung zu festigen, da der Kampf für ihre Rechte in häufig eher konservativeren Gesellschaften ein leichtes Feindbild ergibt.
Wir Blicken aus der Perspektive des Journalismus und der Politik auf diese Themengebiete und stellen uns die Frage, wie die EU zukünftig ihre Werte noch besser verteidigen kann – gegen Gegner aus dem Inneren und Feinde von außen.
Event report
Die EU erlebt einen neuen Riss zwischen West und Ost: In Ungarn und Polen wird die Unabhängigkeit von Presse und Justiz immer weiter ausgehöhlt. Lesben, Schwule und Transgender sowie ethnische Minderheiten sind zum Teil Repressalien ausgesetzt, während Frauen in Polen derzeit erneut für ihr Recht auf Selbstbestimmung auf die Straße gehen. Zentrale europäische Werte geraten immer mehr unter Beschuss. Es ist höchste Zeit, mit effektiven Mitteln auf die Bedrohung der Demokratie in den beiden Mitgliedstaaten zu reagieren. Im Rahmen eines Bürgerdialogs zur Zukunft Europas diskutierten Teilnehmer einer Veranstaltung der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, wie das am besten gelingen könnte. Gegen Polen und Ungarn laufen bereits seit Jahren Verfahren wegen Verstößen gegen die Grundwerte der EU. Bislang haben die Rechtsstaatsverfahren die ungarische und polnische Regierung jedoch wenig beeindruckt. Die Bürgerinnen und Bürger des virtuellen Bürgerforums forderten daher, dass die EU stärkere Sanktionsmechanismen brauche, um gegenüber einzelnen Mitgliedsstaaten für die Werte der liberalen Demokratie einzutreten. Die EU darf nicht länger tolerieren, dass die Bürgerrechte in der EU unterschiedlich behandelt werden: "Die Rechte von Minderheiten sind in allen Mitgliedsstaaten zu schützen!", so der Tenor der Diskussion. Insbesondere kritisierten die Bürger, dass Regierungen, die im Konflikt mit der EU stehen, sich gegenseitig schützen können und forderten das Ende der Einstimmungerfordernis unter der Staats-und Regieurngschef, um eine Verletzung der EU-Werte festzustellen. Eine weitere Idee der Diskussionsteilnehmer, die der EU endlich zu mehr Durchsetzungskraft verhelfen soll, ist die Rechtsstaatlichkeit stärker an die europäischen Strukturhilfen und andere Zahlungen aus der EU zu knüpfen. In diesem Sinne begrüßten die Teilnehmer die Einbehaltung der Corona-Wiederaufbauhilfe an Polen, bis die polnische Regierung die Unabhägngigkeit seiner Justiz wiederhergestellt hat. Ebenso wurden die Ende Oktober verhängten Bußgelder gegen Polen durch den EuGh wegen der umstrittenen Justizreform als positves Zeichen wahrgenommen. Allerdings wurde ebenfalls kritisch angemerkt, dass derartige Sanktionen auch für populistische Zwecke missbraucht werden können, um die dortige Bevölkerung gegen die EU aufzubringen. Diese Gefahr bestehe umso in Mitgliedstaaten, in denen die Pressefreiheit nicht (mehr) garantiert ist. Ein wichtiges Anliegen der Teilnehmer des Bürgerdialogs war neben effektiveren Sanktionsmechanismen die Stärkung von Parlament und Kommission im Vergleich zum Europäischen Rat: Ein Initiativrecht des Parlaments und eine verkleinerte Kommission könnten die Handlungsfähigkeit der EU nach innen und nach außen verbessern und die Transparenz der europäischen Verantwortlichkeit erhöhen. Ebenso relevant erschienen Publikumsteilnehmern die Einstimmigkeitserfordernisse im EU-Ministerrat: Eine qualifizierte Mehrheit könnte indes schnellere Entscheidungen herbeiführenRelated Ideas
Stärkere Sanktionsmechanismen zum Schutz europäischer Werte
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